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Warna |
Gold Strand, Aladsha-Kloster |
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Albena, Baltschik, Kranewo |
Heilige Konstantin und Elena, Sonnentag |
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Bereich Warna |
Schabla, Russalka, Durankulak, Krapez |
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Obsor, Bjala, Schkorpilovzi |
Nessebar, Pomorie, Ravda |
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Primorsko, Kiten, Lozenez |
Zarevo, Achtopol, Sinemorez |
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Die zahlreichen architektonischen Überreste, die Festungsmauern und die
Säulen zeugen für die tausendjährige Geschichte von Obsor. Die
ersten Einsiedler hier waren die Thraker. Das Gebiet wurde vom Stamm Nipsi bevölkert.
Über sie schreibt Homer in Odyssee, dass sie Troja verteidigten, und dass
ihr König Rez von Odysseus getötet wurde. Ihre Hauptstadt war
auf dem Kap Emine. Die Nipsis waren Landwirte und Jäger. Sie konnten auf
dem Meer mit primitiven Booten schwimmen. Herodot beschreibt sie als „kräftig,
blond und wild“.
Im 8.-6.Jh. vor Christi herrschte rege Wirtschaftstätigkeit an der
Schwarzmeerküste. Von Feinden verwandelten sich die Thraker und die alten
Griechen in Partner. Die ersten griechischen Koloniestädte entstanden an
der westlichen Küste des Schwarzen Meeres – Apolonia (Sosopol), Odessos
(Varna), Tomi (Konstanz), Dionissopoulos (Baltschik). 510 vor Christi wurde
Messembria (Nessebar) gegründet. Bald danach gründeten die
Kolonisatoren Navloch. Plinius der Alte erwähnte es als Station für
Pferdewechsel und als Festung nördlich des Balkangebirges. Das ist Obsor.
513 vor Christi ging auch der persische König Darius 1. über
dieses Gebiet, die Skyten verfolgend. Navloch erinnert sich auch an Alexander
von Mazedonien, an die Herrschaft von Lizimach, an das Eindringen der Kelten.
Die thrakischen Stämme erhoben sich zum Aufstand, vertrieben die
Eindringlinge und gründeten das starke Reich der Odrysen. Das Ende des
Thrakischen Staats kam nach einer grausamen Schlacht bei Adrianoupolis(Edirne). Die römischen
Legionen, geführt von Marcus Terentius Lukull siegten.
Das sind die Überreste des römischen Heliopolis –
Sonnenstadt. In die Festung konnte man durch zwei befestigte Tore hineingehen – nördliches
und südliches. Dort, wo jetzt das Zentrum der Stadt ist, erhob sich ein
majestätischer Tempel von Jupiter. Eine starke Garnison schützte die
Stadt. Ruinen eines römischen Bads, Säulen, Kapitelle, Überreste
einer Wasserleitung kann man heute im Park und im Museum von Oáñîð sehen.
395 tauchte Byzanz an der Stelle des Östlichen Römischen Reiches
auf. Das Christentum begann zu durchdringen. Die Stadt Anchialo war
Bischofszentrum, und Heliopolis wurde Theopolis, Stadt des Gottes, genannt.
Im 6.-7.Jh. kamen die Slawen hierher und hinter ihnen auch die
Protobulgaren. 681 entstand Bulgarien. Hier war die Grenze zu Byzanz, wo
Schutzwalle gebaut wurden, und die Festung wurde Kosjak genannt. Diesen Namen trägt
heute ein Berg über der Stadt. Jahrhunderte lang wurden hier ununterbrochen
Kämpfe zwischen den Bulgaren und den Römern geführt.
Ende des 14. Jhs war Bulgarien zerrissen und in
einige selbständige Gebiete geteilt. Im nordöstlichen Bulgarien
sonderte sich der Bojare Balik als selbständiger Herrscher ab. Nach seinem
Tod wurde die Macht von seinem Bruder Dobrotitza übernommen, nach dessen
Namen die Küste von der Donau bis Varna später Dobrudja genannt wurde.
Er eroberte die ganze Küste. 1366 zerstörte Graf Amedeus von Savoia
alle Festungen am Schwarzen Meer. Ihr Schicksal teilte auch Kosjak.
Die von Feindseligkeiten und inneren Unruhen zerrissene Balkanhalbinsel
leistete den neuen Eindringlingen, den Türken, starken und langjährigen
Widerstand. 1396 fiel unter deren
Herrschaft das Tarnovoer Reich und 1398 auch das Vidiner Reich. Ivanko, der Sohn
von Dobrotitza gab als letzter von den bulgarischen Herrschern auf. Das zweite
bulgarische Reich wurde erobert.
Im 16.Jh wurde der Name Göseken, schöne Aussicht - Obsor, zum
ersten Mal erwähnt. Laut des Berliner Vertrags von 1878 lag Obsor in
Ost-Rumelien und nach dem Anschluss Ost-Rumeliens an das Fürstentum
Bulgarien im Jahre 1885 ist es wieder in den Grenzen Bulgariens.
Nach der Niederlage des Preobrazhenie-Aufstands (1903), wie auch nach den Kriegen
1913-1918 siedelten sich viele Bulgaren von Thrakien hier an. Die Siedlung wurde
größer. Die Kirche „Hl. Johannes der Vorläufer“ wurde 1918
an der Stelle eines alten Tempels aufgebaut. Seit 1934 trägt der Ort den
heutigen Namen Obsor.
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