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Petritsch (28 000 28 000 Einwohner) liegt am Fuße
des Belassiza-Gebirges. 10 km von der Stadt entfernt, am Südhang des
Koshuch-Gebirges gab es eine thrakische Siedlung. Im I Jh. v. Chr. verwandelten
die Römer sie in gut befesstigte Stadt Petra, die im VI Jh. von den Slawen
zerstört wurde. Die überlebenden Einwohner siedelten den Ort der
heutigen Stadt Petritsch an. Unter Khan Pressian wurde Petritsch im 837
ins Bulgarische Reich eingeschlossen. Im 1014 fand hier die entscheidende
Schlacht zwischen bulgarischen Truppen unter Führung von Zar Samuil gegen
die Truppen des byzantinischen Kaisers Basileios II statt. Diese Schlacht endete
mit einem der größten Barbareien der Weltgeschichte, die Blendung von
14 000 gefangenen Bulgaren.
Während der bulgarischen Wiedergeburt kämpfte
man sich in Petritsch um bulgarische Sprache, Schulen und Kirchen. Im 1868 wurde
die erste bulgarische Kirche “Hl.Nikolas” erbaut und im 1873 eröffnete
ihre Tore die erste bulgarische Schule. Der Berliner Vertrag unterstellte
Petritsch doch wieder dem türkischen Sultan. Im 1889 wurde ein
Revolutionskomitee der Mazedonischen Revolutionären Organisation gegründet.
Im Balkankrieg (1912) wurde die Stadt von der türkischen Fremdherrschaft
befreit. Heute ist Petritsch ein administratives Zentrum. In der Stadt gibt es ein
Historisches Museum und ein Jugendtheater. Zu Ehren der Gefallenen im
Balkankrieg und im Ersten Weltkrieg wurde das „Denkmal der unbewussten
Soldaten“ errichtet.
Der heilige Ort Rupite liegt im südwestlichen
Bulgarien und sein Relief ist von dem Vulkanhügel Koshuch, den
Thermalquellen und dem Ptschelina-Hügel gestalltet. Hier gibt es keine großen
Siedlungen und Industriebetriebe. Das Klima ist kontinental und mittelmeerisch
mit mildem Winter und heißem Sommer. Die Niederschläge hier sind
wenig. Das Mineralwasser hat heilende Eigenschaften
und eine Temperatur von 71
îÑ. Hier
ist die römische Stadt Petra gewesen. Im Mittelalter wurde hier das Kloster
„Hl. Panteleimon“ gegründet, von dem eine kleine Kapelle geblieben ist. Die Region von Rupite ist ein
Naturschutzgebiet. In der Roten Liste für Bulgarien sind 13 Pflanzenarten
aufgeführt, von dennen 8 man nur hier treffen kann. 201 Vogelarten sind
hier heimisch. Durch die Region verläuft Via Aristotelis, einer von den
beiden Vogelrouten.
Die Prophetin Vanga und Sveta Petka Kirche - seit langem hat die Gegend Rupite
eine große Berühmtheit als den Ort erhalten, wo die phänomenale
bulgarische Wahrsagerin Vangelija Guschterova - Baba Vanga (3.Õ.1911 - 11.V²²².1996) Besucher emfing. Vanga verbrachte hier die
letzten Jahre ihres Lebens, weil, wie sie sagte, der Ort ist mit spezifischer
kosmischer Energie gesättigt. Im 1992 wurde die ungewöhnliche Sveta
Petka-Kirche auf Wunsch und mit Mitteln der Prophetin erbaut. Ihr Grab liegt
neben der Kirche. Dieser Ort ist bezaubernd und zieht tausende Menschen nicht
nur aus Bulgarien, sondern auch aus Ausland an. Die ganze Umgebung wird für
heilige von der Bevölkerung gehalten.
Die Festung von Zar Samuil - im 971 eroberten die Byzantiner den
östlichen Teil Bulgariens. Mehr als 40 Jahre danach verteidigte Zar Samuil
mutig dem Byzantinischen Reich. Im 1014 drang der byzantinische Kaiser Basileios
II mit einem großen Heer ins Land ein. In der Gegend Kljutsch war er von
den bulgarischen Truppen zurückgehalten. Die Byzantiner griffen die Bulgaren aus dem Hinterhalt
an und so gerieten 14 000 in Gefangenschaft.
Kurz nachdem fügten die Bulgaren eine
schwere Niederlage dem byzantinischen Heer zu. Vassileus II befahl die Blendung
aller Gefangenen, wobei er jedem 100 ein Augenlicht ließ, damit sie ihm
den Weg zeigen konnten. Wegen dieser bodenlosen Grausamkeit tritt Vassileus II.
in die Weltgeschichte mit dem Beinamen „Bulgarentöter“ ein.
Beim Anblick seiner heimziehenden Truppen
bekam Zar Samuil einen Herzanfall und zwei Tage später starb er. Vier Jahre
nach seinem Tod fiel Bulgarien unter byzantinische Herrschaft.
Am Ufer des Strumeschniza-Flusses, am Ort
der dramatischen Schlacht bei Belassiza, erhebt sich heute ein Denkmal von Zar
Samuil und eine Ausstellung gibt über wichtige historische Ereignisse des
bulgarischen Staates Auskunft.
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